Reisebericht von Andrea
Reisebericht als PDF-Download: Reisebericht Wanderwoche Färöer 2019
Zur passenden Reise: Wanderwoche Färöer
Wanderwoche Färöer 2019
Prolog
August / September 2018 – Highländer Jubiläumsreisen Nova Scotia & Neufundland – die Idee möglicherweise gemeinsam die Färöer Inseln erkunden zu können wird geboren.
1. Tag – Anreise & Thórshavn:
1.45 Uhr, Sonntagmorgen, der Wecker klingelt – die Reise beginnt zeitig. Nach einer Tasse Kaffee geht’s los Richtung Flughafen München. Pünktlich um 4 Uhr erreichen wir den Urlauberparkplatz – nehmen unsere Rücksäcke und Taschen. Schließlich warten wir mit einer Horde von Urlaubern auf den ersten Linienbus des Tages, welcher uns zum Terminal bringen wird. Auf dem Weg zur Gepäckaufgabe strahlt schon winkend Steffi, nun sind wir schon zu dritt. Um diese Uhrzeit bewältigen wir die Sicherheitskontrolle und den Flughafenzug ohne lange Wartezeiten und können bald am Abflugterminal die Morgendämmerung und den Sonnenaufgang über dem Erdinger Moos verfolgen.
Pünktlich 6.30 Uhr heben wir mit der Maschine der Air Dolomiti ab Richtung Kopenhagen. Mit einem kurzen Blick verabschieden wir uns von den verschneiten Alpen und fliegen dann über Ingolstadt, Leipzig, Rostock nach Kopenhagen. Erst am Rande der Ostsee bricht die Wolkendecke auf.
Nach einem kurzen Rundgang im Flughafen Kopenhagen suchen wir uns ein gemütliches Eck am Gate und warten auf bekannte und neue Highländer-Reisefreunde. Mit einer Maschine der SAS geht es um 11 Uhr weiter Richtung Färöer. Leider können wir durch die geschlossene Wolkendecke weder Bergen in Norwegen noch die Shetlandinseln von oben betrachten. Im Sinkflug meldet sich der Captain zu Wort und erläutert uns, dass wir aufgrund der Windrichtung die Landebahn von Nordosten aus ansteuern müssen. Da die Wolkendeckenuntergrenze bei rund 1.000 Meter liege, werde der Landanflug tolle Ausblicke auf die Bergketten und Kliffs bieten. Und da sind sie – die Färöer.
Noch vom Rollfeld aus können wir Tine mit dem großen Highländer-Schild in der Hand im Flughafencafé am Fenster entdecken. Der Flughafen besteht aus einem Gebäude mit zwei Gates, klein und übersichtlich – so ist der Weg zum Gepäckband kurz und bald haben alle ihre Koffer. Schließlich versammelt sich die 8-köpfige Gruppe bei Tine. Die Reise / der Urlaub kann – nach erfolgreichem Koffertetris am Auto – beginnen.
Wir fahren die kurze Strecke nach Gásadalur. Nach dem vielen Sitzen auf der Anreise nehmen alle den Vorschlag zu einem Wasserfall zu spazieren begeistert an. Füße ausschütteln – die Klippe entlang.
Anschließend geht’s weiter nach Thórshavn. Die Hauptstadt erkunden wir gemeinsam, nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben. Der Streifzug führt uns, beginnend im alten Westhafen über das Tinganes - dem ältesten Stadtteil und heutigem Regierungsviertel, dem neuen Osthafen und der Festung Skansin schließlich in den Stadtpark Viđarlundin mit der Bronzestatue der Elfe Tarira zu Ehren des Schriftstellers William Heinesen. Den Rundgang beenden wir bei einem geselligen Glas Färöer Bier (Auswahl aus 18 Zapfhähnen).
Da sämtliche Restaurants durch die Besucher des heutigen Stadtmarathons in Thórshavn überfüllt sind, genießen wir gemeinsam Pizza in der Hotellobby bevor wir den ersten Reisetag beschließen.
2. Tag – Insel Nólsoy:
Nach einem zeitigen Frühstück nutzen wir die Fähre um 7.45 Uhr um auf die Insel Nólsoy zu gelangen. Die einzigen Fahrgäste außer uns ist eine einheimische Kindergartengruppe mit seinen Erzieherinnen. Wir genießen die Überfahrt warm eingepackt bei Sonnenschein und lockerer Bewölkung auf dem Außendeck. Da sich der Eggjarklettur noch in Nebel kleidet, beschließen wir zuerst den nördlichen Teil der Insel zu erkunden.
Wir beobachten Austernfischer, Schnepfen, Küstenseeschwalben, Stare und Schafe, entdecken die Pflanzenwelt und lernen, wie Kartoffelacker auf den Inseln angelegt werden. Um die Mittagszeit stärken wir uns noch kurz im Ort, bevor wir die Wanderung zum Leuchtturm Kapilin und den damit verbundenen Aufstieg beginnen. Große Steinhaufen sowie blaue Holzpfähle markieren den Weg. Dieser führt über mooriges Gelände mit kleinen Bächlein, welche in unscheinbaren Löchern wieder verschwinden. Als sich der Nebel während der Wanderung wieder senkt, wird die Stimmung mystisch.
Schließlich erreichen wir den unscheinbaren Leuchtturm, welcher mit einem der größten Prismen der Welt, eine Reichweite von rund 30 km hat. Nach einer kurzen Pause treten wir den Rückweg – durch den Nebel – an. Als wir oberhalb der Ortschaft aus den Wolken treten, sehen wir wie die Fähre soeben den Hafen verläßt. Frohen Mutes beschließen wir ein Café zu suchen und dort auf die nächste Überfahrt zu warten. Ein guter Plan, welcher jedoch daran scheitert, daß keines geöffnet war. Alternativ versorgen wir uns im örtlichen Laden – noch rechtzeitig vor Ladenschluss – und nutzen die dort aufgestellten Bänke. Als ein Nieselregen einsetzt, spazieren wir zum Hafen und verbringen die verbleibende Zeit im beheizten Warteraum der Fähre. Die Rückfahrt verbringen wir dann in der Fähre, genießen das sanfte Schaukeln und die Wärme an Bord. Nach der wohlverdienten warmen Dusche trifft sich fast die ganze Gruppe wieder um gemeinsam Abendessen zu gehen. Schließlich landen wir nach einem Aperitif in der örtlichen Tapasbar.
3. Tag – Kirkjubøur:
Nach dem Frühstück wiederholen wir das Koffertetris und spazieren dann mit unserem Wandergepäck zur Bushaltstelle. Der Plan ist mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Kirkjubøur zu fahren und dann um den Kirkjubøreyn herum zurück nach Thórshavn zu wandern. Als der erste Bus uns versetzt, nutzen wir die Chance durch die Tourist Information zu bummeln und ein wenig zu shoppen. Der zweite Bus kommt und bringt uns zum Ausgangspunkt der Wanderung. Kirkjubøur war bis 1538 Bischofssitz und somit einst das geistige und kulturelle Zentrum der Färöer Inseln. Hier findet sich die Ruine der gotischen St.-Magnus Kathedrale sowie die älteste Dorfkirche der Färöer (St. Olavs). An der Küste stehen noch einige, fensterarme Steinhäuser, mit Grassoden bedeckt, welche man in Schottland Blackhouses nennt. Nach einer kurzen Stärkung im örtlichen, beheizten Buswartehaus, brechen wir warm angezogen trotz kaltem Wind zu unserer Wanderung auf. Auf der Straße verlassen wir den kleinen Ort und biegen schließlich in den Wanderweg ein. Leider senkt sich die Wolkendecke immer weiter, bis wir im Nebel eingehüllt sind, mit starkem Nieselregen und starken Windböen. Warm und trocken eingepackt, genießen wir die Wanderung dennoch. Nach etwa 2/3 des Weges erreichen wir einen Felskessel mit zwei Seen – wegen der guten Akustik wurden früher hier Volksversammlungen abgehalten. Ein Stück weiter öffnet sich der Blick nach Thórshavn – wo zu diesem Zeitpunkt die Sonne scheint. Wir wandern weiter – vorbei an einem Bauernhof bei dem sich der Hofhund seine Streicheleinheiten abholt und vorbei an Feldern voll mit Butterblumen und schließlich in Thórshavn hinunter bis an den Hafen. Im Irishpub wärmen wir uns bei einer guten Tasse Kaffee auf, bevor wir ins Auto steigen und weiter nach Runavik auf der Insel Eysturoy fahren.
Nach dem gemeinsamen Abendessen brechen wir nochmals auf und erkunden die südliche Inselspitze vor Runavik. Der erste Stop ist am Tokavatn – dem schönsten See auf den Färöern. Weiter geht’s über die Butterblumenrouten zu den Windrädern von Eystnes.
Hier können wir nicht nur ein atemberaubendes Wolken-Sonnen-Schauspiel über dem Tangafjørđur Fjord beobachten, sondern auch hinüber nach Thórshavn und zur Insel Nólsoy schauen.
Den Abend lassen wir schließlich mit einem gemütlichen, gemeinsamen Zusammenhock in einem Hotelzimmer bei guten Gesprächen und dem ein oder anderem Gläschen Allgäuer und Steirischem Whiskey ausklingen, während Tine mit uns „steirisch“ übt.
4. Tag – Wanderung auf den Áarskarđ:
Nach dem Frühstück brechen auf nach Klaksvik auf der Insel Borđoy, welche über eine Tunnel mit der Insel Eysturoy verbunden ist. Bis der öffentliche Bus uns nach Árnafjørđur bringt, nutzen wir die Gelegenheit durch Klaksvik zu bummeln. Nach kurzer Fahrt steigen wir zwischen zwei Tunneln aus dem Bus aus. Entlang eines Wasserfalls ist ein steiler, kraxeliger Wandereinstieg, den wir auswählen. So gelangen wir bald auf eine Zwischenebene von welcher wir einen beeindruckenden Ausblick auf den Fjord bei Árnafjørđur und die umliegenden Berge haben. Steinhäufen und weiße Holzpfähle markieren diesen Wanderweg. Wir folgen ihnen bis zu einer Felswand, welche der Weg über Absätze überwindet – gesichert durch Metallgeländer. In diesem Gelände versteht es sich von selbst, daß wir uns gegenseitig unter die Arme greifen, wo nötig eine Hand reichen oder mittels eines leichten Schupses am Hintern den Aufstieg erleichtern. Schließlich haben wir die Steilstufe überwunden und erreichen den Sattel von Áarskarđ. Für die Mühe werden wir belohnt mit einer Aussicht auf die Inseln Kunoy und Kalsoy, die Fjorde Haraldssund, Kalsoyarfjørđur und die darin befindlichen Lachsfarmen. Hier verbringen wir unsere Mittagspause und genießen. Anschließend beginnen wir den Abstieg nach Kalksvik, vorbei an Wasserfällen, einer Hütte und über Schafweiden.
Über Butterblumenrouten erkunden wir in Anschluß an die Wanderung die Inseln Viđoy in dem wir den Havannasund überqueren und den Malinsfjall umrunden. Zurück auf Borđoy fahren wir auf der anderen Seite den Havannasund entlang bevor wir über Klaksvik zurück nach Runavik kehren.
5. Tag – Saksuntal & Tjørnuvik:
Nach dem Frühstück und neuerlichem Koffertetris – wir werden besser – fahren wir von Runavik ins schöne Saksuntal. Leider müssen wir vor Ort feststellen, daß die heutige Wanderung uns wieder lediglich in die tief hängenden Wolken ohne Aussicht führen würde. So beschließen wir kurzer Hand uns nur den Wasserfall von Nahem anzusehen und dann durch eine Art Grabenbruch hinunter zu einem Meeresarm, in welchen sich ein Wasserfall ergießt, zu gehen. Im Anschluß umrunden wir die Berge und fahren wir den Sundini entlang Richtung Tjørnuvik.
Auf etwa halber Strecke stürzt die Fossá in zwei Stufen etwa 140 m ins Tal. Die kurze Wanderung auf die mittlere Ebene lockt uns. So kann uns auch der Matsch nicht davon abhalten, die Höhenmeter in Angriff zu nehmen und dann die fantastische Aussicht von zwischen den zwei Stufen des Wasserfalls zu erleben. Nach dem Abstieg geht’s weiter.
Am Ziel in Tjørnuvik haben wir einen Blick auf die Felsen Risin und Kellingin. Bei einem Spaziergang durch den Ort erliegen wir einer weiteren Verführung. Wir folgen dem Schild „Kaffee und Waffel 50 Kronen“ und landen schließlich, nachdem wir unsere Schuhe ordentlich abgelegt haben, in einem Wohnzimmer. Der Hausherr verwöhnt uns mit hausgemachten Waffeln mit Schlag und Rhabarberketchup – dazu Kaffee oder Tee.
Auf der Weiterfahrt nach Gjógv erkunden wir weitere Butterblumen-Routen und entdecken dabei „rockende Steine“ – ein ausgeschildertes Naturschauspiel, welches der Erheiterung der ganzen Gruppe dient.
6. Tag – Nebel und Wellen statt Slættartindur:
Am diesem Tag ist uns früh klar, das wird vermutlich nichts mit dem höchsten Berg der Färöer, aber die Hoffnung geben wir noch nicht auf. Nach dem Frühstück wandern wir los zur Vogelklippe bei Gjógv. Durch das Örtchen, am Naturhafen links halten und dann direkt an der Klippe entlang den Berg hinauf. Der Nebel hüllt seit dem Morgen die Insel ein, es regnet… dennoch erblicken wir die Nistplätze der Eissturmvögel und Möwen in den Felswänden. Wir entschließen uns weiter zu laufen, immer entlang der Klippe vorbei an grasenden Schafen und Lämmern. Irgendwann erreichen wir ein Schild „End of the Trip“. Da der Nebel mittlerweile die weiter vor
uns liegende Kante verschluckt hat, entsteht der Eindruck als hätten wir das Ende der Welt erreicht. Wir drehen um, wandern den Berg über die Wiesen wieder hinunter zurück nach Gjógv und landen schließlich im kleinen Stehcafé am Naturhafen. Eine frische Waffel mit Kaffee belohnt die Tapferen. Danach gönnen wir uns eine Auszeit im Hotel, uns selbst trocken und die Füße hochlegen. Schließlich werden wir jedoch unruhig. Einen ganzen Nachmittag verbummeln? Vielleicht scheint ja doch im Nachbartal die Sonne… Schnell sind die Rucksäcke gepackt und die Highländer wieder startklar am Auto… Gemeinsam suchen wir die Sonne und unsere Tine wird nicht müde uns im Kleinbus über die Insel zu fahren. Aber Regen und Nebel bleiben beharrlich. Der Wille zum Wandern war da, aber mehr sollte an diesem Tag einfach nicht sein. Schließlich landen wir in Vestmanna, der viertgrößten „Stadt“ auf den Färöer. Wir lernen, auch wenn Cafétüren geöffnet sind, das Licht brennt und Personal vor Ort ist, heißt das nicht automatisch, dass es geöffnet ist. Aber dursten müssen wir nicht. Nach dem Bummel durch die Info mit Souvenirs und Strickwaren biegen wir ab ins angehängte Irishpub. Pünktlich zum Abendessen sind wir zurück im Hotel und können hier vom Restaurant aus die spritzende Gischt beobachten. Dies motiviert zu einem kleinen Abendspaziergang. Und siehe da, es hat aufgehört zu regnen.
7. Tag – Insel Mykines & Mykineshólmur oder im Bann der Vogelkolonien:
Nach dem Frühstück verlassen wir Gjógv, fahren die Paßstraße um den Slættartindur und erblicken die Rückseite der Felsen Risin und Kellingin. Bei Sandavágur kommt die Sonne heraus und wir zücken erstmals unsere Sonnenbrillen… Nun sind wir uns sicher, der Tag wird fantastisch. Von Sørvágur bringt uns die Personenfähre hinüber nach Mykines. Von Tine vorgewarnt, sind wir warm und winddicht angezogen und verbringen so die Überfahrt an Deck der Fähre. Es geht entlang der Küste, vorbei an einem Felsentor und den Inselchen Tindhólmur und Gásholmur hinüber zur vorgelagerten Insel Mykines.
Vom Naturhafen aus erklimmen wir die Höhenmeter zum kleinen Örtchen. Dort erwartet uns bereits unser Guide für heute. Für elf Bewohner erscheint der Ort heute sehr quirlig. Opas fahren mit Kindern auf ihren Quads und Anhängern zwischen dem Örtchen und dem Hafen hin- und her. Unser Guide erklärt, heute ist der jährliche Cleaningday – bereits am Vortag sind Angehörige angekommen und alle räumen nun gemeinsam die Insel auf. Dies sei Tradition auf den ganzen Färöern. Er verteilt uns die Lunchpakete und los geht’s. Wir wandern den Berg zur Klippe hinauf, vorbei an Schafen. Es ist nicht nur die Zeit der Lämmer, sondern auch die des Fellwechsels. Die Schafmode bringt uns immer wieder zum Kichern.
Oben an der Klippe angekommen sind wir plötzlich mitten drin – in einer der größten Papageientaucherkolonien. Überall auf der grasigen Seite der Klippe sitzen die kleinen putzigen Vögel, sie flattern in der Luft und auch unten im Atlantik reiht sich Kopf an Kopf. Einfach unglaublich. Wir können uns kaum satt sehen. Auf der felsigen Seite nisten Eissturmvögel. Mit Blick zurück zum Naturhafen erkennen wir, über der Kolonie von Dreizehen-möwen wohnen Trottellummen. Der Weg führt nun über Treppen von der Steilklippe hinunter auf den Grasrücken. Wir erblicken eine neue Kolonie: Basstölpel brüten in den Felsen über türkisen Atlantik. Nach einem matschigen Abstieg erreichen wir „die älteste“ Brücke über den Atlantik – mit einer Spannbreite von rund 40 m überbrückt sie einen schmalen, schluchtartigen Meeresarm. Auch hier findet sich auf jedem Felsvorsprung ein Nest. Andächtig beobachten wir auf der ganzen Wanderung die
Tierwelt. Schließlich erreichen wir den Leuchtturm auf Mykineshólmur – mit der Aussicht auf Felsen mit Basstölpelkolonien machen wir Mittagspause. Während dessen erscheinen immer mehr färöische Inseln aus dem Nebel. Wir steigen den Berg hinunter und blicken direkt hinüber zu den Basstölpeln. Da macht unser Guide uns auf die Felsen im Wasser aufmerksam. Hätten wir doch glatt vor Begeisterung für die Vögel die große Herde von Seehunden übersehen. Das Wasser ist so klar, daß wir sie selbst Unterwasser beobachten können. Auf dem Rückweg zur Brücke begleiten uns nicht nur die Papageientaucher, sondern am Ufer ruhen sich Eiderenten und Krähenscharben aus. Zurück im Ort bedanken wir uns beim örtlichen Guide, welcher uns nicht nur die Vogelarten, sondern auch die Geschichte der Inseln nahegebracht hat. Sein Feedback zu uns: „ihr ward eine sehr leise Gruppe…“ Im Bann der Vögel. Im Hafen genießen wir die Sonne, während wir auf die Fähre retour warten.
Den Rückweg verbringen wir wieder auf dem Außendeck. Warm eingepackt faszinieren uns die Steilküsten der Inseln in der Abendsonne. Zurück an Land fahren wir zum Vágar Hotel. Nach dem Abendessen setzen wir uns noch im Tiefparterre in einer Sofaecke zusammen und lassen die Reise gemütlich bei guten Gesprächen ausklingen.
8. Tag – Frühstück und Heimreise:
Bereits vor dem Frühstück schließen wir den Koffer. Der Tag der Abreise steht an. Aber wir haben noch Zeit für ein ausgedehntes Frühstück. Nach und nach versammeln sich alle Teilnehmer am Tisch – wir genießen die gemeinsame Zeit und lassen die vergangen Tage nochmal Revue passieren. Die Sonne scheint, so fahren alle - nach einem letzten Koffertetris – mit Tine zum Tanken an den Fährhafen. Wir schlendern mit etwas Wehmut den Hafen entlang. Hilft nix, das Auto will zurückgegeben werden und wir müssen zum Flughafen. Dort angekommen, werden die Bordkarten und Gepäckanhänger ausgedruckt und wir setzten uns noch ein letztes Mal gemeinsam mit Tine ins Flughafencafé. Während sie noch ein paar Tage bleibt, heißt es für uns nun Abschied von den Färöer und unserer Reiseleitung zu nehmen.
Gemeinsam treten wir zu acht den Rückflug nach Kopenhagen an. Dort wird sich die Gruppe dann endgültig trennen und die Heimreise in die Steiermark, nach Wien, Salzburg, Westfalen und Bayern fortsetzen. Wir landen um 21.30 Uhr in München und sind schließlich um 0.15 Uhr zurück im Allgäu.
Epilog:
Wir sind dankbar für unsere Erlebnisse. Mit Tine haben wir annähernd alle Überlandstraßen der Färöer erfahren und mit ihren Geschichten hat sie die mystische Stimmung auf den Inseln noch unterstrichen. Die gemeinsame Begeisterung für die unglaubliche Natur, die gegenseitige Unterstützung bei den Wanderungen, die gemütlichen, gemeinsamen (Zimmer-)Abende und auch die geteilte Stille bei den Wanderungen hat unsere Gruppe zusammen geschweißt.
300 km nordwestlich von Schottland, 600 km westlich von Norwegen und 430 km südöstlich von Island liegen 18 kleine – wenn die Sonne scheint – leuchtend grüne Inseln, die nicht schroffer und lieblicher zu gleich sein könnten. Mit Zwiebellook gut vorbereitet konnte das rauhe Wetter uns und unserer Laune nichts anhaben. Die Inseln und ihre Bewohner – die auf zwei Beinen, die mit Flügeln und die mit Paarhufen - haben uns in ihrer vergänglichen Ursprünglichkeit verzaubert.