Reisebericht Irland Wanderwoche: Connemara & Burren 2023

Home / Service & Infos / Reiseberichte / Wanderwoche Connemara & Burren 2023

Verfasst von Pia-Felicitas Homann

Reisebericht als PDF-Download: Reisebericht Connemara & Burren 2023
Zur passenden Reise: Wanderwoche Connemarra & Burren

„Wo könnte Irland authentischer sein als im Westen, wo die Natur noch ein wenig wilder und rauher wirkt, der Atlantik sich tief in das Land eingeschnitten hat, sich grüne Täler mit fantastischen Seen und schroffen Felsen abwechseln?“

Introsatz zur Wanderwoche "Connemara & Burren" auf Highländer Website

Highländer‘s Reiseprofil der Wanderwoche in Connemara und Burren sprach mich an. Genau das wollte ich bei meiner ersten Reise nach Irland sehen: Die unvergleichbare Landschaft, die mich auf Bildern oder in Dokumentationen schon immer begeistert hat. Die schroffen Berge, grünen Wiesen und vielen Seen. Schafe, Ponys, graue alte Gemäuer, bunte Häuser und quirlige Pubs, in denen man abends zu Gesprächen, Guinness und Musik zusammenkommt.

Ich wurde nicht enttäuscht: Auf meiner Reise im Mai 2023 habe ich all das gesehen und erlebt. Bis auf eines: den Regen, der im Zusammenhang mit Irland fast immer erwähnt wird. Keinen einzigen Tropfen habe ich auf meiner Reise davon abbekommen.


Tag 1 – Anreise nach Doolin:

Am Dubliner Flughafen werden wir – insgesamt 16 Personen – wirklich freundlich von unserer Reiseleiterin Iris empfangen. Per Bus geht es nun Richtung Doolin. Etwa 4 ½ Stunden wird es dauern – ein kurzer Stopp, um sich mit Getränken & Snacks für die Wanderung am darauffolgenden Tag einzudecken, ist eingeplant. Supermärkte gibt es in Doolin nämlich nicht – dafür tolle Pubs, Restaurants und einige Shops mit Strickwaren, Büchern & Souvenirs.

Zwei Nächte verbringen wir in „The Lodge“, einem wirklich wunderschönen, familiengeführten Bed & Breakfast mit einem herzlichen Team und grandiosem Frühstück. Aber erst einmal machen wir uns nach Bezug unser Zimmer auf zum Abendessen: In kleinen Gruppen testen wir die Tipps von Iris. Feedback geben kann ich zum Gus O’Connors Pub und Fitz’s Pub: Fish & Chips, ein Guinness & Live-Musik finden sich bei beiden. Salate, Suppen, Steak – vegetarisch oder vegan geht auch.


Tag 2 – Die berühmten Cliffs of Moher:

Frühstück auf „Irisch“: Das bedeutet alles, was man sich zum Frühstück auch nur im Entferntesten vorstellen kann: Porridge, Eier, Toast mit Marmelade, Honig oder Käse, Soda Bread mit gesalzener Butter, Lachs, Kartoffeln, Bohnen, Black & White Pudding, der, das sei nebenbei erwähnt, aus Fleisch hergestellt wird, Kaffee, Tee, Saft und so viel mehr. Um das alles zu probieren, bleiben uns glücklicherweise noch ein paar Tage in Irland.

Jetzt wollen wir wandern – entlang der Cliff’s of Moher bis zu einem Be-sucherzentrum, das wie ein kleines Hobbit-Haus in den Berg gebaut ist und neben einer interaktiven Ausstel-lungen auch zwei Cafés sowie Craft & Gift Stores bietet. Zurück geht es auf demselben Weg – damit der Ein-druck auch wirklich bleibend ist. Und das ist er! Etwa 4 ½ Stunden sind wir unterwegs – knapp 15 Kilometer – eher ein wunderschöner ausgedehnter Spaziergang als eine an-strengende Wanderung.


Tag 3 – Inishmore:

Ein kurzer Spaziergang zum Hafen und dann bringt uns eine Fähre in Richtung Aran-Islands. Die Aran-Islands – das sind insgesamt drei. Wir wollen nach Inis Mór, auf die zwar größte, aber mit rund 51 km2 Fläche auch recht überschaubare Insel. Die erkunden wir allerdings bei unserer Wanderung ausgiebig. Kilometerlange Steinmauern und zerklüftetes Sandgestein (Anmerk.d.R.: im Burren und den Aran Islands handelt es sich um Kalkgestein - sieht aber trotzdem super aus :-)) durchziehen die ganze Insel bis hin zu den gewaltigen Klippen im Westen. Reste eines Forts aus der Bronzezeit, steinerne Fragmente von Kirchen oder Friedhöfen. Schroff, karg und grau ist es – unterbrochen von grünen Wiesen, auf denen Kühe weiden.

Zwischen Dún Aonghasa, einem bronzezeitlichem Fort und Kilmurvey Beach finden wir zwischen Craft Shops, Knitware Stores und Cafés einen großartigen Platz für eine Pause. Mein Tipp: Im Teach Nan Phaid gibt es wirklich großartigen Kuchen und guten Kaffee. Zurück im Aran Islands-Hotel bleibt uns ein bisschen Zeit vor unserem ersten gemeinsam Abendessen. Drei-Gänge stehen zur Auswahl, vegetarisch oder auch nicht, eine Bar gibt es auch. Und lustige Gespräche. Heute sind es knapp 18 km – gute fünf Stunden sind wir wohl unterwegs.

Tag 4 – Killary Harbour:


Es geht wieder auf die Fähre. Dieses Mal mit Kurs auf Leenane, oft als „Tor zu Connemara“ beschrieben und am Kopf von Irlands einzigem Fjord, dem Killary Harbour liegend. Zu diesem Fjord wollen wir auch direkt. Eine 45-minütige Busfahrt und wir sind da und damit am Ausgangspunkt unserer Wanderung. Ziel ist unser Hotel in Leenane. Menschen begegnen wir auf dem Weg dorthin kaum. Dafür umso mehr Schafen. Die Gegend ist anders als Burren.

Wir wandern auf grasbewachsene Pfaden, rechts von uns karge Felsen, links von uns stets ein atemberaubendes Panorama auf den Fjord und die grüne Küste mit gewaltige Bergketten im Hintergrund. Es ist wunderschön. Nach gut 3 ½ Stunden und fast 14 km erreichen wir das das Leenane Hotel. Direkt am Wasser gelegen, charmant eingerichtet, mit eigenem Restaurant und einer Bar. Es gefällt uns hier.


Tag 5 – Ausflüge am freien Tag:

Unser „freier Tag“. Für manche von uns bedeutet dies Müßiggang, einfach mal „Nichts-Machen“. Andere nehmen sich etwas vor: Killary Fjord Boat Tours bietet 1½-stündige Kreuzfahrten auf dem Killary Fjord an. Andere fahren mit dem Bus zur Kylemore Abbey, wohl älteste irische Benediktinerinnenabtei mit interessanter Geschichte, viktorianischen Gärten, einem gemütlichem Teahouse und eigenem Shop. Auch ein Ausflug in die nahgelegenen Orte Westport oder Clifdon könnte man heute unternehmen.

Ich habe was anderes vor. Zuerst eine Führung in dem Connemara Sheep and Wool Center in Leenane. Die kann ich allen ans Herz legen: Seamus Kirwan erzählt uns etwas über die verschiedenen Schafrassen, Qualität und Verarbeitung der Wolle und lässt es uns das Spinnen selbst ausprobieren. Tolle Geschichten kennt er; berichtet aber auch über die heutigen Herausforderungen, vor denen irische Schäfer und Wollproduzenten stehen. Einen schönen Shop mit Kaffee & Kuchen gibt es übrigens auch.

Programmpunkt Nummer Zwei: Der Connemara Nationalpark. 18 km sind es bis zum Besucherzentrum in Letterfrack – der Bus geht allerdings nur drei Mal am Tag. Taxi? Gibt es in Leenane selbst nicht – dies muss aus dem nächsten Ort kommen. Wir haben Glück – eines ist zufällig in der Nähe und holt uns ab. Preiswert ist es nicht; die Investition zahlt sich aber definitiv aus. Die Wanderung auf dem Diamond Hill Loop ist eine der schönsten auf meiner Reise: Durch die Hochmoore und Heidelandschaften des Parks wandern wir auf größtenteils befestigten Wegen hoch auf den Gipfel in 400 Meter Höhe, von dem aus wir eine herrliche Aussicht über die Twelve Bens haben. Gute zwei Stunden brauchen wir für den sieben Kilometer Rundweg - je nach Lust, Laune und Zeit findet man in dem Park aber auch andere Wanderwege.

Tag 6 – Leenane Hill:


Heute wollen wir auf den Leenane Hill – der auf 618 m Höhe irgendwo direkt hinter unserem Hotel liegen soll. Einen „richtigen“, also befestigten Weg oder Schilder finden wir nicht – jeder wandert dort, wo es am geeignetsten erscheint. Je höher wir kommen, desto schöner wird das Panorama. Tief unter uns liegt Killary Harbour und gegenüber die hohen Berge der Mweelra Mountains.

Der Rückweg ist kürzer, aber nicht zu unterschätzen; ein Stück geht es wieder sehr steil bergab. Wer Wanderstöcke hat, setzt diese jetzt gerne ein. Nach zwölf Kilometern, fünf Stunden Wanderung und einigen Höhenmetern in den Beinen schmeckt das Abendhessen heute besonders gut. Für die Fisch-Fans unter euch: Der ist im Leenane Hotel übrigens wirklich frisch – ebenso wie bei Fleisch, Gemüse & Co. auf regionale Herkunft geachtet wird.


Tag 7 – Benlevy:

An unserem letzten Tag machen wir zunächst wieder eine kurze Busfahrt. Heute wol-len wir hoch auf den Benn Levy. Es lohnt sich: Wir wandern in der, wie ich jetzt schon weiß, ty-pischen Gebirgswelt von Connemara – Hochmoore, ein-same Bergseen – ein Rund-weg, der uns am Coolin Lough vorbei zurück in ein Dorf im Tal bringt, wo wir in einen Pub wahlweise Irish Tea oder Guin-ness genießend auf den Bus warten, der uns zurück in unser Hotel bringt. Dort gibt es heute Live-Musik. Tag: 8. The early bird catches the worm. In unserem Fall: das Flugzeug. Ein letztes Mal dieses sagen-hafte irische Frühstück und dann geht es mit dem Bus zu Dublin Airport. Für die meisten von uns von dort aus dann auch wieder zurück in die Heimat. Ich selbst bleibe noch zwei Tage – Dublin ist, auf meiner ersten Irland-Reise, die sicherlich nicht meine letzte sein wird, auch noch einen Besuch wert.


Tag 8 – Heimreise über Dublin:

The early bird catches the worm. In unserem Fall: das Flugzeug. Ein letztes Mal dieses sagenhafte irische Frühstück und dann geht es mit dem Bus zu Dublin Airport. Für die meisten von uns von dort aus dann auch wieder zurück in die Heimat. Ich selbst bleibe noch zwei Tage – Dublin ist, auf meiner ersten Irland-Reise, die sicherlich nicht meine letzte sein wird, auch noch einen Besuch wert.


Liebe Frau Homann,
herzlichen Dank für diesen tollen Reisebericht.
Ihr Team von Highländer Reisen!