Reisebericht Schottland Wanderreise: Best of Scotland 2023

Home / Service & Infos / Reiseberichte / Wanderwoche Connemara & Burren 2023

Verfasst von Christina Tretzel

Reisebericht als PDF-Download: Reisebericht Best of Scotland 2023
Zur passenden Reise: Wanderreise Best of Scotland

Ich (32) habe diese Reise alleine angetreten, wobei man sich bei einer Gruppenreise nie alleine fühlt. Nach Schottland wollte ich, da ich durch die Harry Potter Filme auf die atemberaubende Landschaft aufmerksam gemacht wurde und mich so die Reiselust gepackt hatte.
Das Reiseprogramm hat mich angesprochen, da die Wanderungen mit Stadtbesichtigungen und Führungen aufgelockert wurden.


Tag 1 – Anreise:

Am frühen Morgen startete ich mit dem Flugzeug vom Münchner Flughafen aus und landete pünktlich um 10:10 Uhr am Flughafen Edinburgh. Die lange Wartezeit bis zum Sammeltransfer (13:30 Uhr) konnte ich mir am Flughafen leider nicht so gut vertreiben, da im Ankunftsbereich kaum Sitzmöglichkeiten zu finden sind und auch nur eine Hand voll Shops.

Schließlich fand sich die Reisegruppe, bestehend aus 10 Personen, um 13 Uhr langsam ein und wir lernten unsere Reiseleiterin Kerstin kennen. Gemeinsam gingen wir zum Parkplatz wo unser Abholservice leider etwas auf sich warten ließ, der neue Fahrer Andrew hatte so seine Schwierigkeiten uns zu finden.

Als wir endlich alle im Bus saßen, informierte uns Kerstin, dass wir nun circa drei Stunden Fahrt vor uns haben bis zu unserem Hotel dem Alltshellach House in North Ballachulish und wir unterwegs einen Halt einlegen werden um sich mit einem Picknick für den darauf folgenden Tag einzudecken.

Während der Busfahrt durch die Highlands erzählte uns Kerstin schon einige interessante Informationen zur Entstehung der imposanten Berge und Hochmoore. Bei einem Fotostopp am Three Sisters Viewpoint spielte für uns wie bestellt ein Dudelsackbläser.

Tag 2 – Devil’s Staircase:

Zum Frühstück ist es im Alltshellach House üblich, dass man sich an einen Tisch setzt an dem bereits Personen sitzen. So kamen wir während unseres Aufenthalts immer wieder auch mit Engländern ins Gespräch die dort Ihren Urlaub verbrachten.

Bei Sonnenschein und blauem Himmel bestiegen wir um 9 Uhr den Bus um zu unserem Ausgangspunkt der heutigen Wanderung zu gelangen. Nach einer halbstündigen Fahrt durch das Tal Glencoe erreichten wir den Einstiegspunkt zur Devil’s Staircase und es ging erstmal moderat bergauf. Von Erklärungen der Pflanzenwelt und netten Gesprächen mit den Mitreisenden aufgelockert, erreichten wir im Nu den Gipfel und konnten den Ausblick genießen. Von nun an ging es nur noch bergab Richtung Kinlochleven. An einer windgeschützten Stelle legten wir eine Picknickpause ein und sahen den Wolken beim Vorbeiziehen zu.

Wie es bei einer Gruppe nun mal so ist, gab es einige die schneller bergab gingen und einige die in langsameren Tempo gingen. Unsere Reiseleiterin blieb bei den langsameren zurück und gab der schnelleren Gruppe die Anweisung bei Weggabelungen zu warten, das war die beste Lösung für alle.
In Kinlochleven angekommen begann es leicht zu regnen und somit waren wir froh im nächsten Pub einen Kaffee oder ein Pint genießen zu können. Diejenigen, die noch Lust hatten, machten anschließend noch einen kurzen Abstecher zum Grey Mares Waterfall, bevor es mit dem Bus wieder zurück ins Hotel ging.


Tag 3 – Glen Nevis:

Mit dem Bus fuhren wir nach Fort William und weiter durch das Glen Nevis, vorbei an Filmkulissen aus Harry Potter, Rob Roy und Braveheart. Von einem Parkplatz aus starteten wir unsere Wanderung immer entlang des Flusses Nevis. Nach circa 1 Stunde Gehzeit erreichten wir einen weiteren Parkplatz, der mit dem Bus allerdings nicht zu erreichen gewesen wäre. Hier entschied sich eine der Mitreisenden umzukehren, da der weitere Weg gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderte. Auf den zum Teil nassen Steinen musste auch ich mich immer wieder mit den Händen abstützen und jeden Schritt genau planen, über meine knöchelhohen Wanderstiefel war ich hier sehr froh. Groß war daher die Verwunderung über die uns entgegenkommenden Wanderer die zum Teil mit Sandalen und Crocs unterwegs waren.

Am Ende des steinigen Geländes wartete ein offenes Tal mit weiten Wiesenflächen und Blick auf den Wasserfall auf uns. Zwei mutige aus unserer Gruppe überquerten den Fluss noch über ein Seil um bis zum Wasserfall zu gelangen.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause gingen wir denselben Weg zurück bis zum Busparkplatz. Auf der Rückfahrt zum Hotel legten wir noch einen Halt in Fort William ein, dort luden zahlreiche Pubs und Outdoor Läden zum Verweilen ein.

Tag 4 – Loch Ness und Inverness:

Bei Regenwetter starteten wir unsere Busfahrt nach Foyers. Dort ging es zunächst hinab zum Wasserfall, der aufgrund längerer Trockenheit weniger imposant war als erwartet. Wir wanderten weiter durch alte Wälder und kamen schließlich bei Sonnenschein am Loch Ness an, ein wunderbares Erlebnis.

Nach einem kurzen Anstieg erreichten wir wieder unseren Bus, der uns weiter nach Inverness brachte. Hier hatten wir die Möglichkeit, mit einem Stadtplan ausgestattet, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden ehe die Führung in der Kilt Schneiderei anstand. Bei Fish and Chips im Victorian Market gönnte ich meinen Füßen eine Pause.

Die Führung in der Kilt Schneiderei wurde von einer eher schwer verständlichen (starker schottischer Akzent) älteren Dame durchgeführt, wobei Reiseleiterin Kerstin immer für uns übersetzte. Anschließend konnte man sich im Geschäft noch einen Kilt oder andere original schottische Kleidung kaufen.
Im Anschluss fuhren wir mit dem Bus weiter in unsere neue Unterkunft in Grantown-on-Spey.

Das 1765 erbaute Hotel Grant Arms ist sowohl äußerlich als auch im Inneren ein wunderschönes historisches Gebäude. Beim Betreten meines Zimmers war ich überwältigt als ich ein Himmelbett ganz im historischen Stil vorfand, dies setzte sich im ganzen Hotel fort. Bei einem Glas Whiskey oder Gin ließen wir den Abend in der hoteleigenen Bar ausklingen.


Tag 5 – Glen Feshie und Loch An Eilean:

Bei strahlenden Sonnenschein bestiegen wir den Bus um zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen. Der Busfahrer ließ es sich nicht nehmen eine kleine Seitenstraße zu fahren um uns die Schönheit des Caingorm National Parks näher zu bringen. Die Wanderung führte uns zunächst durch einen Wald mit zahlreichen Heidelbeeren die zum Naschen einluden.

Nach circa einer Stunde erreichten wir eine Weggabelung an der sich unsere Wege trennten, einige nahmen den direkten Weg zum Loch An Eilean, während die anderen noch weiter wanderten in das Glen Feshie. Immer leicht bergauf wanderten wir durch ein menschenleeres Tal stets das Plätschern des Flusses im Ohr. Der imposante Ausblick verschlug uns allen die Sprache.

Unsere Picknickpause hielten wir direkt am Fluss ab und ich ließ es mir nicht nehmen meine Füße im kühlen Nass zu entspannen. Viel zu schnell verflog die Zeit und wir mussten unseren Rückweg antreten um die anderen am Loch An Eilean wiederzutreffen.

Am See angekommen bereute manch einer es keine Badehose eingepackt zu haben, die zahlreichen Besucher plantschten fröhlich im Wasser oder paddelten über den See. Nach einer kurzen Kaffeepause am kleinen Kiosk ging es mit dem Bus wieder zurück ins Hotel.

Tag 6 – Speyside Way:

Die heutige Wanderung führte uns über den Speyside Way vorbei an Schafweiden, über Hochmoore und durch Wälder, immer leicht bergauf. Auf dem Gipfel des Carn Daimh fing es schließlich an zu regnen, was die Stimmung allerdings nicht trübte, da uns am Ende der Wanderung die Glenlivet Destillerie erwartete. Dort angekommen konnten wir unsere vorsorglich eingepackte trockene Kleidung anziehen und es uns bei einer Tasse Kaffee gemütlich machen.

Die Führung durch die Destillerie dauerte 1,5 Stunden, verging aber dank Videos und Rundgang durch die Produktionsstätte wie im Flug. Auch ich, als nicht Whisky Trinkerin, bekam dadurch große Lust das „Wasser des Lebens“ einmal zu probieren. Diese Gelegenheit bekamen wir am Ende der Führung, uns wurden drei verschiedene Whiskys vorgestellt und welche geschmacklichen Unterschiede diese aufweisen. Nach der Verkostung hatten wir noch Gelegenheit im Shop einzukaufen.


Tag 7 – Stirling Castle:

Heute ging es mit dem Bus Richtung Dunbar zu unserer letzten Unterkunft.
Wobei wir den größten Teil des Tages im Stirling Castle verbrachten. Wer mochte konnte sich einer kostenlosen Führung in schottischem Englisch anschließen oder sich einen Audioguide in Deutsch leihen.

Ich hatte mich für die Führung in Englisch entschieden wobei ich nach ungefähr einer Stunde aufgab den starken schottischen Akzent zu verstehen. Also erkundete ich auf eigene Faust die große Burganlage mit zahlreichen Ausstellungen und Einblicken in das frühere Leben. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir unser Hotel in Dunbar und konnten uns am Hafen noch etwas die Füße vertreten.


Tag 8 – Edinburgh:

Heute stand eine Stadtbesichtigung von Edinburgh auf dem Programm, diese traten wir nur zu fünft an, da die anderen auf eigene Faust die nächsten Tage noch in Edinburgh verbringen würden.

Mit dem Zug ging es also nach Edinburgh wo uns Kerstin bei einem Orientierungsmarsch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten näherbrachte. Es war angedacht, den Zug um 16 Uhr zurück nach Dunbar zu nehmen, es gab aber auch die Möglichkeit bereits um 14 Uhr zurück zu fahren.

Da ich kein Stadt Mensch bin, fuhr ich um 14 Uhr wieder zurück nach Dunbar. Ich hatte den Tipp von Kerstin bekommen circa eine Stunde an der Küste entlang zu wandern um einen langen Sandstrand zu erreichen, den Belhaven Beach.

Ich machte mich also auf den Weg und erreichte bei Sonnenschein aber recht starkem Wind den Strand. Trotz der frischen Brise gab es tatsächlich Badegäste am Strand! Ich genoss die Einsamkeit am scheinbar endlosen Sandstrand und lies die letzten Tage noch einmal Revue passieren.

Nach dem Abendessen saßen wir noch lange beisammen und teilten unsere unterschiedlichen Erlebnisse des heutigen Tages. Unsere Reiseleiterin Kerstin lobte unsere Gruppe für die Rücksichtnahme untereinander und die stets positive Einstellung.


Tag 9 – Abreise:

Wieder nur zu fünft traten wir gemeinsam mit Kerstin die Busfahrt zum Flughafen Edinburgh an. Es hieß Abschied nehmen von der Reisegruppe, von Kerstin und von Schottland.


Nachwort:

Die Reise war sehr gut geplant und organisiert. Die Reiseleiterin Kerstin hat uns viel beigebracht über die Natur und Kultur Schottlands.
Kerstin konnte gute Tipps geben, wenn man das Programm mal nicht mitmachen wollte oder konnte.

Schottland kann ich jedem empfehlen, die raue einsame Natur mit noch menschenleeren Gebieten muss man einfach gesehen haben. Nur den Regen sollte man nicht fürchten ;-)

Liebe Frau Tretzel,
herzlichen Dank für diesen tollen Reisebericht.
Ihr Team von Highländer Reisen!