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Corona: Was machen eigentlich...

Reiseleiter/-innen während der Pandemie? (Teil 3)

Nicht nur die TUI und die Lufthansa sind von der Coronakrise stark in Mitleidenschaft gezogen. „Schon klar“, ruft einem jetzt möglicherweise die innere Stimme zu. Ja, auch die kleinen Zahnräder im System „Tourismus“ - nicht weniger wichtig - haben während Corona schwer zu kämpfen. Dazu gehören beispielsweise unsere Reiseleiter/-innen. Nicht wenige von Ihnen verdienen Ihren Lebensunterhalt damit, dass Sie unsere Highländer Gäste vor Ort begleiten, begeistern, unterhalten, sich kümmern und Wünsche in Erfüllung gehen lassen. All dies tun Sie mit großer Leidenschaft, - sofern Sie denn dürfen. Wir haben einmal nachgefragt, wie Sie mit in der Pandemie zurechtkommen und was Sie tun, um sich in dieser existenzbedrohenden Situation über Wasser zu halten.

Highländerin Uljana Brunzema gewährt uns Einblicke, wie Sie mit der Coronasituation umgeht und wie Sie Ihre Zeit bisher verbracht hat.
Uljana hat Romanistik, Germanistik und Literaturwissenschaft studiert und zunächst viel im Jugend- und Kulturaustausch gearbeitet. Seit 20 Jahren arbeitet sie nun schon als Kultur- und Wanderreiseleiterin, war viel in Südeuropa und Afrika unterwegs. Seit einigen Jahren hat sie ihr Herz für die skandinavischen Länder entdeckt, ist selber fasziniert von der großen Weite und Klarheit der nordischen Länder und spielt gerne auf ihrer Geige schwedische Tanzmusik. :-)


"Die Corona Krise hat... 

...die Tourismus Branche und auch die freiberuflichen Reiseleiter sehr hart getroffen. Eine Reise nach der anderen wird abgesagt, eine Reisemesse nach der anderen fällt aus. Viel Ungewissheit liegt auch noch über dem Sommer. Es gibt diffuse Reisewarnungen. Wir können nicht planen. Die meisten Reiseleiter sind Lebenskünstler, die von mehreren kleinen Jobs, wenig Geld, einzelnen freiberuflichen Aufträgen und mit wenig Absicherung leben. Wir lieben unsere Arbeit, sind bereit mit wenig Planungssicherheit zu leben, aber nur von Luft und Liebe kann man natürlich auch nicht existieren.

Die Reiseveranstalter trifft es auch besonders hart, das wissen wir: in dieser Zeit auch noch ein Unternehmen zu unterhalten, zuverlässige Auskünfte zu geben, oft Monate im voraus ohne Lohn gearbeitet zu haben und jetzt ganz viel wieder zurückzahlen zu müssen an Stornokosten, das ist hart. Und auch die ganzen Leistungsträger vor Ort, Hotels, Busfahrer, Tausende von Beteiligten, haben keine Arbeit mehr.
 

Ich bin sehr betroffen über diese Situation.

Ich bin aber auch ein Mensch, der sich nicht so schnell unterkriegen lässt.


Die letzten 3 Monate, wo mir alles an Arbeit ausfiel, habe ich dennoch genutzt, um viel Sport zu treiben und zu joggen und Rad zu fahren. Ich habe mich intensiv beim Wandern in meiner Umgebung von Bonn mit Pflanzen und Wildkräutern beschäftigt und ganz viel Wildkräuterküche ausprobiert. Ich habe viele Bücher gelesen, da ich für Verlage Rezensionen schreibe, oft auch über neue skandinavische Bücher.


Aber ich freue mich sehr darauf und hoffe, bald und diesen Sommer wieder mit netten Highländer Reisegästen in Schweden unterwegs zu sein und dort ein Stück der schwedischen Gelassenheit und Freundlichkeit vermitteln zu können.

Freundliche Grüße an alle Leser von Uljana Brunzema aus Bonn